Rückblick 2012: Villingen war wieder Mekka der Traktor-Fans

4. ADAC Traktor-Treffen des MSC Horlofftal

Das vierte ADAC Traktortreffen des MSC Horlofftal lockte am 17. Juni bei strahlendem Sonnenschein wieder einige tausend Besucher in das Dörfchen Villingen bei Hungen. Als Schirmherrin war Landrätin Anita Schneider ebenso beim Start zugegen wie Hungens Bürgermeister Rainer Wengorsch. Mit 120 Traktoren war die vierte Auflage der beliebten Großveranstaltung diesmal „ausgebucht“, mehr Teilnehmerschilder hatte das Organisationsteam des Motorsport-Club Horlofftal e.V. im ADAC nicht vorrätig. Tausende begleiteten das Spektakel am Lindenplatz und in den Dorfstraßen. Anita Schneider, die erste Frau im Landkreis, zeigte sich begeistert von der Resonanz und meinte, dass der MSC auf diese Veranstaltung stolz sein könne, handele es sich doch um eine touristische Attraktion weit über Villingen hinaus, quasi die „Golden Oldies für Traktoren“. Unterstützt wurde der MSC vom Bauernverband Gießen-Wetzlar-Lahn-Dill unter Leitung von Manfred Paul und den Bezirkslandfrauen unter Leitung von Christel Gontrum, wie der MSC Vorsitzende Manfred Möll ausführte. Insgesamt waren über 100 Helfer im Einsatz, davon allein 80 vom MSC Horlofftal. Mit dabei war auch wieder die Villinger Feuerwehr unter Leitung von Wehrführer Jochen Hahn.

Ältester Traktor

Gemeldet war ein Lanz aus dem Jahre 1936. Dessen Besitzer, Martin Zimmer aus Bad Nauheim, blieb jedoch schon bei der Anfahrt nach Villingen in Hungen mit einem technischen Defekt liegen und wurde von seinem Markenkollegen Egon Pitz (Lanz aus dem Jahre 1940) nach Hungen geschleppt. Gustav Heine (Bokel bei Hamburg) war in den vergangenen Jahren stets der Teilnehmer mit der weitesten Anreise. Jetzt wurde er mit seinem Lanz-Bulldog noch übertroffen von Bernadette Trümpi, die aus St. Gallen in der Schweiz nach Villingen gekommen war.

Geschick war gefragt

Los ging es bereits am frühen Morgen mit dem Technik-Check durch GTÜ-Prüfingenieur Bernd Albert. Ab 10.31 Uhr und beim zweiten Start ab 12.31 Uhr wurden die Traktoren im Minutentakt von Sprecher Hans-Ekkehard Weber (Wiesbaden) auf die 14 Kilometer lange Strecke vom Lindenplatz nach Ruppertsburg und zurück geschickt. Auf der Strecke galt es zunächst auf dem Hof Paul und in der Villinger Feldgemarkung Geschicklichkeitsprüfungen zu bewältigen sowie am Sportplatz in Villingen passgenau einen großen, auf Eimern platzierten Ball in ein Tor zu schießen. Bei den Ruppertsburger Landfrauen wurde gefordert, einen Trecker aus einem Blatt Papier auszuschneiden. Weitere Aufgabe: Bei einer Delegation der Landfrauen musste innerhalb von zwei Minuten ein Korb Wäsche an einer Leine aufgehängt werden.

Jury-Gruppen

Ausgezeichnet wurden die Traktorfahrer mit dem „originellsten Outfit“. Gefragt war hier die passende Kleidung zum Baujahr des Treckers. In der Jury saßen neben der Bezirksvorsitzenden der Landfrauen, Christel Gontrum, die stellvertretende Ortsvorsteherin Elke Högy, Zwiwwelkönigin Annabell Diehl sowie die Gewerbevereinmitglieder Andreas Paul (Autohaus Hahn) und Albrecht Nies (REWE Markt). Einer weitere Jury, die den tollsten Trecker zu ermitteln hatte, setzte sich aus dem Vorsitzenden des Bezirksbauernverbandes Gießen-Lahn-Dill, Manfred Paul, Karl-Ludwig Brück (TÜV) und Wilhelm Kins (GHV) zusammen.

Stimmung am Förstina-Show-Truck

Den ganzen Tag über herrschte rund um die Villinger Linde Hochbetrieb. Am Nachmittag sorgten auf der Förstina-Showbühne Daniela Alfinito mit Stefan Micha für ein Gesangsprogramm der Spitzenklasse. Darüber hinaus fand im Ortskern eine Ausstellung alter und neuerer Fahrzeuge – darunter High-Tech-Schlepper – statt. Für kühle Getränke hatten die Verantwortlichen des MSC ebenso gesorgt wie für Würstchen und Steaks. Zudem gab es frischen Erdbeerkuchen in Hülle und Fülle.

Strahlende Sieger

Mit Spannung wurde gegen 17 Uhr die Siegerehrung erwartet, bei der nicht nur der Fahrer mit der besten Punktzahl gewann. Gewertet wurde in sechs Klassen nach Baujahr. Das älteste Fahrzeug wurde ebenso bewertet wie das schönste und am weitesten angereiste Gefährt. Das Dorf mit den drei erfolgreichsten Teilnehmern der Einzelwertung erhielt den Titel „Dollstes Dorf“. Diese begehrte Trophäe sicherten sich Langd mit den Fahrern Lothar Scherer, Thorsten Haas und Andreas Hauser. Langd stellte mit 25 Traktoren zugleich das stärkste Team überhaupt. Für das beste Outfit wurde Yvonne Martin-Bergmann aus Langsdorf geehrt. Als „schönste Gruppe“ wurde die „Heuerntegruppe Röthges“, angeführt von Thorsten Kühn mit dem Einachser-Traktor, gekürt. Den schönsten Traktor stellte diesmal Ulrich Meerbott aus Freienseen mit einem O+K aus dem Jahre 1950. Den stärksten Schlepper, einen funkelnageneuen Fendt 939 Vario mit 390 PS, hatte Hans Stein aus Feldatal nach Villingen gefahren. Der über zehn Tonnen schwere und rund 220.000 Euro teure Gigant füllte das Starttor vollständig aus.

Dank an die Villinger als Gastgeber

Mit einem großen Dank an die Villinger ging ein erlebnisreicher Tag zu Ende. Die Villinger hatten sich erneut als großartige Gastgeber gezeigt. Da waren sich Manfred Möll, Manfred Paul und Christel Gontrum einig.