Rückblick

Ergebnisse 2019:

Ergebnisse Automobile (ohne Wanderer)
Ergebnisse Motorräder
Ergebnisse Wanderer

Oldtimerpiloten brauchen viel Gefühl für die teilweise betagte Technik ihrer Fahrzeuge. Da verwundert es nicht, dass sie auch ein Faible für schöne Dinge des Lebens haben. Bei der 28. Auflage der ADAC Oldtimerfahrt Horlofftal waren die Fahrer von der Natur und den schönen Nebensträßchen im Norden und Osten des Landkreises Gießen begeistert. So viele schöne und abwechslungsreiche Strecken hatten sie bisher noch nicht befahren. Für sie lautete das Motto: Reisen statt rasen! Lange vor der Erfindung des Automobils hatte schon Goethe festgestellt: „Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen!“

Pünktlich um 9.31 Uhr schickten Hungens Bürgermeister Rainer Wengorsch und der MSC-Vorsitzende Manfred Möll das erste Fahrzeug, den 1918 gebauten „Locomobile Sportife“ mit Dirk Bender und Karl-Heinz Keiner am Steuer, von Hungen aus auf die 150 km lange Tour durchs historische Oberhessen. Rund 90 Fahrzeuge folgten im Minutentakt nach fachkundiger Moderation von Timo Neumann (Schotten). Die Besucher erfuhren viel über die Vorkriegsfahrzeuge, über die Autos und Motorräder der Wirtschaftswunderjahre, über Cabrios, Coupés, Sportwagen aller Baujahre bis 1989. Mindestens 30 Jahre mussten die Fahrzeuge auf dem Buckel haben, wenn sie beim MSC Horlofftal mitfahren sollten. Zuvor hatte bereits GTÜ-Prüfingenieur Bernd Albert (Laubach) mit seinem Team den technischen Zustand aller Fahrzeuge gecheckt. Zudem gab es von ihm eine neue Verbandtasche, Oldtimer-Ratgeber – und eine Tube Sonnencreme. Die brauchten vor allem die vielen Cabrio- und Motorradfahrer im Feld, denn Petrus meinte es an Pfingsten gut mit den Oldtimerpiloten und den 85 Helferinnen und Helfern des MSC Horlofftal.

Während die Motorradfahrer und die rein touristisch orientierten „Oldtimer-Wanderer“ sich voll und ganz auf die schöne Strecke und die Landschaft konzentrieren konnten, mussten die „Sportler“ überall mit kleinen, aber tückischen Orientierungsaufgaben rechnen, die Fahrtleiter Winfried Möll zusammen mit Daniel Noll eingebaut hatte. Schon in Nonnenroth und in Ober-Bessingen waren Schleifen zu fahren. Anhand von Stempelkontrollen und in eine Bordkarte aufzuschreibende Schilder konnte das Organisationskomitee exakt feststellen, ob die Teams richtig gefahren waren. Die Schilder hatten die Fahrtleiter noch am Vorabend exakt platziert. Alle Teams mussten am Rathaus in Lich und beim Partnerclub MF (Motorfreunde) Bersrod bei Aufgaben zentimetergenau mit dem Auto oder dem Motorrad an eine seitliche Begrenzung beziehungsweise genau mittig in eine „Parklücke“ fahren. Weiter ging es über Beuern, Climbach, Allendorf, Londorf, Kasselbach und Rüddingshausen in den Nachbarkreis nach Homberg (Ohm), wo der MSC Ohmtal die Teams zu einer 340 Meter langen Runde auf der bekannten Speedway-Bahn einlud. Gefahren wurde aber nicht im Renntempo auf Bestzeit, sondern auf die Hundertstelsekunde genau in 50 Sekunden.

Zurück in den Landkreis Gießen ging es über Büßfeld und Bernsfeld nach Weitershain und Stangenrod nach Grünberg zur Mittagspause bei der Firma Bender im Grünberger Gewerbegebiet „Eiserne Hand“. Viele Zuschauer verfolgten den Start zur zweiten Etappen auf dem Historischen Grünberger Marktplatz, wo der AMC Grünberg die Veranstaltung unterstützte. Weiter ging es über Lauter zur Sonderaufgabe „Fahren Sie exakt 75 cm vorwärts“ in den Laubacher Schlosspark, danach zu einer Schleife über Freienseen, Seenbrücke, Lardenbach, Klein-Eichen, Sellnrod zurück nach Freienseen und dann weiter nach Gonterskirchen und Ulfa. Über Rabertshausen und Rodheim (Horloff) erreichten die ersten Oldtimer gegen 15 Uhr das Ziel in Hungen. Viele Zuschauer begrüßten an der Markthalle Am Zwenger die Teams und folgten gespannt den Aussagen der Fahrer mit viel Lob für die schöne Strecke und die vorbildliche Organisation des MSC Horlofftal.