Im Sport hat das Coronavirus nicht nur Auswirkungen auf den Profi-Fußball, die Formel 1 und stellt die Olympischen Spiele infrage, auch im Motorsport auf Vereinsebene sind viele Clubs und deren Mitglieder massiv betroffen. Eine Aussage, wie und wann – oder ob es überhaupt weitergeht, ist derzeit (Stand: 21. März 2020) nicht möglich. Die Einschätzung ändert sich täglich, zumal es momentan auch Wichtigeres gibt als den Sport.
Der Motorsport-Club (MSC) Horlofftal hatte seine Mitgliederversammlung schon Wochen vor den jetzt geltenden Versammlungsverboten durchgeführt und konnte damit das erfolgreiche Jahr 2019 formell abschließen, doch aktuell ist der Club mit allen Aktivitäten und Planungen im Stand-by-Modus. „Stammtische und Clubabende finden nicht statt, ob Events durchgeführt werden können, ist derzeit fraglich“, berichtet der Vorsitzende Manfred Möll (Röthges). Die in vielen Bereichen aktiven Motorsportler des Vereins und der Nachbarclubs haben eine Zwangspause. Die Rallyemeisterschaften werden später starten oder vielleicht überhaupt nicht stattfinden. Das gilt auch für die Langstreckenrennen auf dem Nürburgring oder sonstigen Rennstrecken in Europa. Da wollte eigentlich BMW-Pilot Simon Klemund (Rodheim/Horloff) kräftig mitmischen. Im Motorradsektor sieht es natürlich nicht anders aus: Die Rennmaschinen von Timo Schönhals (Freienseen) und Christof „Fifty“ Höfer (Reiskirchen) müssen vorerst in den Boxen bleiben. Und auch René Pascal Muth (Bellersheim) und Sylas Koller (Nonnenroth), die in diesem Jahr vom Kartslalom in den Kartrennsport wechseln wollten, wissen nicht, ob, wie und wann sie vielleicht zum Einsatz kommen.
Der schon vor dem Saisonstart verordnete Boxenstopp trifft die Kartkids besonders: Es steht fest, dass der Auftakt der Kartslalommeisterschaft am 26. April in Hungen nicht stattfinden kann, auch das Trainingslager der Kartkids auf Burg Sensenstein bei Kassel wurde abgesagt. Auch die wöchentlichen Trainings auf dem REWE Firmenparkplatz fallen auf unbestimmte Zeit aus. Jugendleiter und Kart-Coach Ralf Dieter Muth hofft nun – wie die Kartkids und deren Eltern – auf neue Termine im zweiten Halbjahr. Dazu lassen Aussagen des ADAC Hessen-Thüringen und des HFM (Hessischer Fachverband für Motorsport) noch auf sich warten. Ob die am Traditionstermin Pfingstsonntag geplante Oldtimerfahrt Horlofftal mit Start und Ziel in Hungen am 31. Mai durchgeführt werden kann oder aber auf einen möglichen Ausweichtermin im Herbst – oder gar ins nächsten Jahr – verschoben wird, müssen die Entwicklungen in den nächsten Wochen mit den daraus resultierenden Maßnahmen zeigen. Einen vorläufigen Ersatztermin gibt es schon: Samstag, 3. Oktober 2020. „Das Streckengenehmigungsverfahren läuft, wir wollen gerne ein fertiges Konzept in der Schublade haben, wenn Freizeitaktivitäten in früher gekanntem Maße wieder möglich sein werden“, argumentiert MSC-Sportleiter Daniel Noll und unterstreicht damit, dass die Horlofftaler Motorsportler zwar aktuell die Füße still halten, aber dennoch den Kopf nicht in den Sand stecken.