Saftige Wiesen, mächtige Gipfel, beeindruckende Schluchten, tiefe Wälder und malerische Dörfer laden Wanderer und Biker zu unvergesslichen Touren um Admont ein. Einmal im Jahr ist jedoch mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen, wenn über 100 Starter an der Austrian Rallye Legends powered by ARBÖ teilnehmen. Auch dieses Jahr haben Familie Gutternig und Team wieder für ein unvergessliches Erlebnis gesorgt. Vom 21. – 23. September 2023 im Jahr des 50. Jubiläums haben es der ARBÖ und zahlreiche freiwillige Helfer an nichts fehlen lassen.
Dieses Jahr war wieder für alle etwas dabei. Es gab wie immer eine ausgewogene Mischung aus schnellen, kurvigen, engen und steilen Passagen. Auf den Schotterabschnitten in Hall und St. Gallen kamen die auf ihre Kosten, die es auch mal etwas schmutziger mögen. Die malerischen Verbindungsetappen durchs Xeis, wie der Nationalpark Gesäuse von den Einheimischen liebevoll genannt wird, haben das ganze abgerundet. Es gab zwischendurch auch etwas Regen, der für den ein oder anderen Fahrer auch seinen Reiz hatte. Aber unterm Strich war das Wetter relativ gnädig mit den Zuschauern.
Obwohl es sich bei der Austrian Rallye Legends nicht um eine klassische Rennsportveranstaltung mit Zeitnahme handelt, legten die Verantwortlichen auch in diesem Jahr wieder sehr viel Wert auf die Sicherheit der Fahrer und Zuschauer. Bereits bei der technischen Abnahme am Donnerstagabend wurden Fahrzeuge und Sicherheitsausrüstungen akribisch untersucht. Angefangen bei abgelaufenen Feuerlöschern über fehlenden bzw. nicht homologierten Käfigschutz bis hin zu altersschwachen Overalls wurden selbst kleinste Mängel rigoros geahndet und mussten direkt vor Ort beseitigt werden.
An jedem Start wurde der korrekte Sitz von Gurten und Kleidung von hoch motivierten Helfern überprüft und bei Bedarf sofort gerichtet. Bei so viel Zuwendung fühlt man sich fast geborgener als in Abrahams Schoß.
Der MSC Horlofftal ist auch dieses Jahr wieder mit einer schlagkräftigen Truppe angereist. Rallye Teams, Servicemannschaften und mitgereiste Fans haben keine Kosten und Mühen gescheut, um Teil der „Legends“ zu sein.
Das Team Benedikt Jäger und Alexander Koch hatte seinen zweiten Einsatz mit dem 2022 fertiggestellten Ford Escort MK2. Bis auf einen gerissenen Gaszug hat die Technik zuverlässig gehalten. Die Rückfahrt von St. Gallen in den Service nach Admont gelang mit improvisiertem Handgas und dem bemerkenswert harmonischen Zusammenspiel zwischen Fahrer und Beifahrer. Ansonsten viel lediglich eine Frontlippe der spontanen Gewichtsoptimierung im Schotter zum Opfer.
Marc Beilner hatte die Ehre unseren Jugendleiter Ralf Muth bei seiner ersten „Rallye-Erfahrung“ über die Prüfungen zu chauffieren. Nachdem sein Kadett E vergangenes Jahr kalt verformt wurde, hat er sich dieses Jahr einfach einen neuen besorgt, um wieder dabei sein zu können. Diesmal blieb alles heil.
Martin Gill hatte dieses Jahr in seinem Kadett C Jochen Weil an seiner Seite. Außer ein paar kleineren thermischen Problemen an der Bremsanlage gab es keine nennenswerten Vorkommnisse. Das liegt vor allem daran, dass Martin laut seinem Beifahrer einfach ein geiler Fahrer ist.
Der Audi quattro von Team Alexander Roth und Timo Luckert hat zum ersten Mal alle 12 Prüfungen absolviert. Selbst die ein oder andere Extrarunde in Hall konnte dem Fahrzeug nichts anhaben. Bis auf einen Zündkerzentausch am Freitagabend blieb das Werkzeug diesmal in der Kiste.
Auch Dirk Klemund oder „die Legende“, wie er in Admont genannt wird, konnte kurz vor der Veranstaltung noch Sophie Hochhaus als Beifahrerin in seinem Subaru Impreza gewinnen. Sohnemann Simon, der auch noch bis zuletzt nach einem Beifahrer suchte, konnte mit Jan Franke in seinem Citroen an den Start gehen. Beide Teams fuhren als Familienclub unter dem Namen „fun-M Motorsport“.
Unter dem Jubel der zahlreichen Fans an der Zieldurchfahrt in Admont wurden Samstagabend alle Teams von Moderator Atcy begrüßt, die es bis hierher geschafft hatten. Auch die Teams des MSC Horlofftal konnten ohne größere Schäden auf allen 4 Rädern geschlossen durchs Ziel fahren und sich in tosendem Beifall baden. So müssen sich echte Rennsportler fühlen!
Nebenbei nutzte Bernhard Jäger die Gelegenheit und ehrte Atcy für seine langjährige Mitwirkung an den Rallyeveranstaltungen in Admont. Er gehört mittlerweile zum Festen Inventar der „Legends“. Ob am Zeremonienstart mit hunderten von Zuschauern oder an weniger stark besuchten Zeitkontrollpunkten, Atcy hält alle Anwesenden mit seinem unglaublichen Fachwissen über die Fahrzeuge bei Laune.
Apropos Bernhard Jäger: Der Vorsitzende des MSC Horlofftal hat wieder mal dafür gesorgt, dass sich die Teams ausschließlich auf das Fahren konzentrieren konnten. Unterkünfte, Verpflegung und Serviceplätze waren organisiert und er stand überall zur Verfügung, wo er gebraucht wurde. Teilweise schien es, als ob er zur selben Zeit an verschiedenen Orten war, was vermuten lässt, dass er mehrere Doppelgänger haben muss.