Horlofftaler Kartkids nutzten ihren Heimvorteil voll aus

Beim Auftakt zur Kartslalommeisterschaft des ADAC Hessen-Thüringen in der Region Mitte nutzten die Nachwuchsteams des MSC Horlofftal ihren Heimvorteil bravourös aus: Am Sonntag gewannen in vier der sechs ausgeschriebenen Altersklassen von MSC-Jugendleiter Ralf Dieter Muth (Bellersheim) gecoachte Fahrer. Bei einer speziellen Jugendfreizeit auf Burg Sensenstein bei Kassel hatten die Horlofftaler ihre Sportler vor Ostern für die Saison bestens vorbereitet und nun die Früchte ihrer Mühen und Anstrengungen geerntet. Bei ihrem „Heimspiel“ profitierten die Kids natürlich auch ein bisschen vom eigenen Glück und noch ein bisschen mehr von der aktuell noch schwächelnden Konkurrenz. Im Laufe der Saison kann sich das schnell ändern.

Lockerungsübungen, Obstsalat und Säfte statt Cola vor dem Start – Beim Kartslalom nehmen die Kinder und Jugendlichen die Vorbereitungen auf die Ideallinie und den Drift um die Gummipylonen sehr ernst. Ihre Trainer sind inzwischen fast alle offizielle „C-Lizenztrainer“ des DOSB. Und die wissen, dass es bei dem Kampf um Hundertstelsekunden geht und man nur mit guter Vorbereitung Chancen auf den Sieg hat und später vielleicht einmal in die Fußstapfen bekannter Rennfahrer treten kann.

Beim Saisonauftakt der Kartslalomsaison in der Region Mitte gingen beim MSC Horlofftal in Hungen 86 Fahrerinnen und Fahrer in sechs Altersklassen an den Start. Die vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Karts haben einen 200 ccm Honda-Viertaktmotor mit knapp 7 PS und stehen auf breiten Slicks – wie in der Formel 1. Nach einem Trainingslauf werden die Fahrzeiten von zwei Durchgängen addiert. Für umgefallene Pylonen gibt es jeweils zwei Strafsekunden, was bei Fahrzeiten zwischen 40 und 45 Sekunden die Chancen auf einen Klassensieg natürlich deutlich mindert, jedoch keinesfalls unmöglich macht. Das bewies am frühen und frostig-kühlen Sonntagmorgen schon der siebenjährige Sylas Koller (Nonnenroth) vom MSC Horlofftal, der trotz vier Strafsekunden seine Klasse mit deutlichem Vorsprung gewann. In der Klasse 2 (Jahrgänge 2006 und 2007) ließ Teamkollege und Allroundsportler René Pascal Muth (Bellersheim) nichts anbrennen, blieb hochkonzentriert und fehlerfrei und siegte souverän vor 20 Mitbewerbern. Bibbern dann in der Klasse 3: Die Zwillingsgeschwister Bastian und Leonie Diehl (Nonnenroth) vom MSC Horlofftal waren extrem schnell, touchierten aber zwei bzw. eine Pylone. Während „Basti“ trotz des Pylonenfehlers hauchdünn vor dem fehlerfreien Conner Lewis den Sieg rettet, rutschte Leonie auf Platz fünf ab. In der Klasse 4 (14 und 15 Jahre) kam der Sieger Kevin Thiele als Gaststarter aus Homberg/Efze mit 40,43 Sekunden nicht an die bis dahin von Bastian Diehl gehaltene Tagesbestzeit von 39,84 Sekunden heran. In der Klasse 5 (16-18 Jahre) fuhr Maximilian Waldeck (AMC Hungen) auf seinem Weg zum Klassensieg mit 39,68 Sekunden nochmals zwei Zehntelsekunden schneller und beanspruchte damit die Tagesbestzeit hochverdient für sich.

Viel Applaus von den Zuschauern und Betreuern gab es für die mit sechs und sieben Jahren jüngsten Teilnehmer im Feld, die mit dicken Sitzpolstern und verlängerten Gas- und Bremspedalen ganz zum Schluss in der Klasse „0“ antraten. Joel Colin Seibert (Gonterskirchen) zeigte sich im übergroßen Rennoverall absolut „cool“, fuhr zweimal fehlerfrei durchs Kurvenlabyrinth und stand stolz ganz oben auf dem Siegerpodest. So hatte Sebastian Vettel auch einmal angefangen!

 Auch das ist noch passiert…

Versprochen ist versprochen
„Wenn Du gewinnst, gibt’s einen neuen Helm“, hatte Opa Gerald Christof seinem Enkel Sylas Koller schon im vergangenen Jahr versprochen. Und versprochen ist versprochen… Flory muss jetzt einen Helm kaufen, denn Sylas gewann souverän sein erstes Rennen in der Klasse 1.

Kalte Lötstellen
Nicht nur das Wetter war kalt und ließ die Zuschauer und Helfer frösteln, auch die Elektronik streikte vor dem Start: Am Batteriekasten entdeckten die MSC-Elektronik-Experten Jannes und Martin eine „kalte Lötstelle“. Simon brachte einen Lötkolben – der Schaden war behoben.

Abschaltung angeschaltet
„Beim Kartsport kann man abschalten!“ – Wörtlich zu nehmen war das in der Klasse „0“, also bei den Kleinsten… Hier kann der Karttrainer per Fernsteuerung die Zündung unterbrechen, falls ein Kind in Gefahr geraten sollte. Die Abschaltung streikte, wurde aber wieder repariert.